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Niederschlesien galt als „Kornkammer Preußens“. Die topographischen Gege- benheiten und die Bodenbeschaffenheit der Region führten zu diesem Attribut.

Der Großgrundbesitz spielte aufgrund der historischen Entwicklung die herausragen- de Rolle.

Das industriell produzierende Gewerbe ent- wickelte sich fast ausschließlich im städt- ischen Bereich.

Die Orte im Amtsbezirk Wiesau waren durch die Landwirtschaft und die Weiter- verarbeitung landwirtschaftlicher Produk- te, wie die Flachsverarbeitung und die Produktion von Kartoffelstärke, geprägt.

Bis Ende der 20iger Jahre war die Familie von Bernuth mit ihren Gütern und Betrieb- en im Amtsbezirk der wichtigste Arbeit- geber.

Die Arbeit in der Landwirtschaft, der Obst- und Gemüseanbau und der Handel damit, sowie die Veredelung landwirtschaftlicher Produkte waren ebenso Quelle des Geld- erwerbs wie das Handwerk, mit seinen im Schwerpunkt auf die Landwirtschaft aus- gerichteten Zweigen. Holzverarbeitungs- betriebe und Betriebe zur  Baustoffher- stellung befanden sich in Wiesau, Gutten- städt und Berndorf.

Neben der landwirtschaftlichen Produktion wurde im Gut Ransdorf Saatzucht betrie- ben und mit der Errichtung einer Gemü- sedörre wurde eine Großmengenproduk- tion von Dörrgemüse aufgenommen.

Industrielle Arbeitsplätze gab es im 15 km entfernten Glogau und im nahen Primke- nau.

Die Kreisstadt Glogau war in den 20iger Jahren, durch die Verschiebung der Staatsgrenze nach Westen, zur Grenz- stadt geworden. Die Folge war ein hoher Verlust industrieller Arbeitsplätze. Auch aus diesem Grund waren Berufspendler eher eine Ausnahme.

Weitere Arbeitsplätze boten der öffent- liche Straßenbau, kommunale und staat- liche Einrichtungen, das Sanitätswesen u.a.

Im heutigen Radwanice ist der Flachsan- bau zum erliegen gekommen. Diese Ent- wicklung ist das Ergebnis einer Verschie- bung der Bedarfsstrukturen textiler

Stoffe zu Gunsten der Kunstfasern.

Der früher land- wirtschaftlich ge- prägte Raum hat durch die Kupfer- lagerstätten im Raum Polkwitz/ Lüben, wo seit Beginn der 60iger Jahre gefördert wird, eine große Veränderung er- fahren. Die För- derung des

Kupfers bei Polkowice (Polkwitz/ Heer- wegen) und die Verarbeitung in Glogów (Glogau) haben die Entwicklung der Re- gion seither geprägt. Neben Kupfer wer- den auch Silber und Gold abgebaut. Die bisher bekannten Lagerstätten werden bei gleichbleibender Förderung erst in ca. 30 Jahren erschöpft sein. Ein weiterer Bo- denschatz der Region ist Steinsalz, des- sen Volumen ca. 83 Mrd. Tonnen beträgt. Details sind unter www.kghm.pl (Polni- sche Kupfer AG)

Die Stadt Glogów (Glogau) hat seine Ein- wohnerzahl gegenüber der Vorkriegszeit verdoppelt. Polkowice (Polkwitz/Heer- wegen) hat mit 20 Tsd. Einwohnern seine Bevölkerungszahl vervielfacht und ist jetzt Kreisstadt der Gemeinde Radwanice.

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