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In diesen Jahren war überall reichlich Be- schäftigung. Handel und Handwerk hatten guten Auftrieb. Mummert
eröffnete einen Getreide- Kunstdünger- und Kohlenhan- del. Kaufmann Lange baute das Kauf- haus aus. Es gab nun fast alles zu kau- fen, was nötig war - Spirituosen, Schnitt- waren, Eisenwaren usw. Viehhändler waren Wilhelm Neumann, Gustav Hahn und Wilhelm Hahn. Im Säge- werk und bei den Zimmereibetrieben war Dauerlohnbeschäftigung. Bei den Hand- werkern war Dauerarbeit. Die
Meisel-Schmiede, die auch einen Han- del mit Landmaschinen und Fahrrädern betrieb, arbeitete das ganze Jahr durch mit vier Mann. |
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Für den Feuerschutz war ein Zweckver- band zuständig, der dem Amtsvorsteher unterstellt war. Anm.:Die Reste eines Löschwagens aus dieser Zeit wurden 2002 aufge- funden. |
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Außerdem gab es noch einen Verband der Spar- und Darlehenskasse.Im Jahr 1905 wurde das Rittergut von Frau von Cleve an
Herrn von Bernuth verkauft. |
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Durch Herrn von Bernuth wurde die Stär- kefabrik modernisiert. Er kaufte eine neue Dampfmaschine und ließ eine
viel beach- tete Stärketrocknungsanlage bauen.Im Jahr 1913 wurde die Bäckerseite bis Ransdorf mit Granitsteinen gepflastert und Bürgersteige wurden angelegt. Die Chaussee war schon in den
Jahren 1870-1880 gepflastert worden. Herr von Bernuth starb im Jahr 1913 an Lungenentzündung. Ab 1914 ließ die Wit- we von Bernuth das Schloss vergrößern. Das Vereinsleben war
ausgesprochen rege. Es gab Kriegerverein, Gesangverein, Turnverein und landwirtschaftliche sowie vaterländische Frauenvereine. .
Im Jahr 1909 baute Wilhelm Kurz das nach meinem Geschmack schönste Haus in Wiesau. Später war es unser Standes- amt.
Herr Kurz hatte die Gründstücke von Wilhelm Glatzer, Ernestine Herzog und Ernst Kurz aufgekauft. Zur gleichen Zeit baute Eisenbahnpensionär Triebe ein schönes Haus. Später wurde es unser Pfarrhaus.Nach dem verlorenen Krieg von 1914/18 wurde durch die Regierung das Siedlungs- gesetz erlassen. Es besagte u.a., dass Großgrundbesitzer, die mehr als 150 Hek- |
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tar Land hatten, etwas abtreten mussten. Das Land wurde an Kleinhausstellen ver- teilt, um diese kleinen Anwesen
lebens- fähiger zu machen. Es sollte möglichst vielen Menschen die Möglichkeit gegeben werden sich selbst zu versorgen. Von die- ser Reform machte Wiesau Gebrauch und verteilte ca. 20 Hektar an
Kleinhausstel- len.Das Jahr 1919 war Gründungsjahr der Elektrizitäts-Genossenschaft. Im Amts- bezirk wurde ein Ortsnetz mit 5 Trafosta- tionen gebaut. Am Heiligabend 1920 konn- ten wir in
unserer Gemeinde zum ersten Mal elektrisches Licht einschalten. |
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Fotopostkarte von Anfang der 20iger Jahre. Motive:Hotel Con- cordia,Kaufhaus Mummert-Lange, Schhloß Wiesau,
Friedenskirche Wiesau. |
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