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haus gegenüber der Schmiede, das in Brand gesteckt wurde.Wo waren meine Wiesauer und ihre ver- trauten
Stimmen? Blieben sie für immer weg? Ein bisschen Hoffnung hatte ich, als sich im Frühsommer 1945 ein Pferdegespann in den Ort bewegte. Auf dem Kutschbock saß der Besitzer des großen Hofes mir gegenüber
und hinter ihm Frau und Kind- er. Aber die Hoffung war trügerisch. Ein Jahr später hörte ich keinen vertrauten Laut mehr. Nach und nach kamen neue Bewohner. Oft so wie meine Wiesauer gegangen wa- ren. Ich
verstand sie am Anfang nicht. Erst nach und nach begriff ich was sie sagten. Mein Dach wurde undicht und das Mauerwerk feucht. Dann war ich kein Lagerhaus mehr und das Dach wurde dicht gemacht.
Ich be- kam einen neuen Namen und aus Wiesau wurde Radwanice. Wie es zu diesem Na- men kam, dass ist eine eigene Geschich- te
(siehe Wiesau~Radwanice). Irgendwann gehörten wir zusammen, die neuen Bewohner und ich. Später meinte ich ab
und zu einen vertrauten Laut zu hören. |
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Und ein Jahr später hörte ich sie wieder, die vertrauten Stimmen meiner Erbauer und sie schmückten mich direkt über meinem
Grundstein - mit einer Tafel der Erinnerung. |
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Sie trägt in deutsch und polnisch die Inschrift: Zur Erinnerung an alle für die hier bis 1945 Heimat war, die hier gelebt, geliebt und gestritten haben und gestorben sind und deren Schicksal sich fern der
Heimat ihrer Kindheit vollendet. Gemeinsam erinnern deutsche Wiesauer und polnische Radwanicer an das Schicksal dieses Ortes. |
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